Die Stadtgestalt von Rawicz aus dem 17. Jahrhundert

Rawicz wurde im Jahre 1638 von einem Gutsherr Adam Olbracht Przyjemski gegründet. Damals war er ein Magnetträger des Quartiermeisters. Der Gründungsakt wurde am 24. März 1638 von einem König Władysław IV erlassen, die zahlreiche Vorrechte und Religionsfreiheit bestätigte. Der Breslauer Architekt Michał Flandrin erhielt damals den Auftrag, einen symmetrischen Stadtplan zu entwerfen. Dieser Stadtplan ist bis heute erhalten geblieben. Das zentrale älteste Teil von Rawicz, aus der Vogelperspektive einem Schachbrett ähnlich, bewahrt bis heute eine städtebauliche Gliederung (im Register der Denkmäler eingetreten), die an Vorbildern der westeuropäischen Städte anknüpft. Ihre Form war einem Quadrat ähnlich, mit einem zentral gelagerten Markt und von ihm abgehenden Straßen. Die entstehenden Häuser und die weiteren Straßen bewahrten ihre reguläre Form, kreuzend sich im rechten Winkel.

Der schnelle Entwicklungsprozess von Rawicz im 18. Jahrhundert betrug die Anzahl von Stadteinwohnern 9.940. - Im Vergleich zur damaligen Stadt Posen mit 11 380 Einwohnern. Derzeit ist sie die größte Stadt der Woiwodschaft Großpolen. Noch in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gehörte Rawicz zum Kreis der größten Städten in der Woiwodschaft Großpolen. Viele Menschen, die in die Stadt einzogen, waren begabte Handwerker mit handwerklichen Berufsqualifikationen. Sie erstellten viele Handwerkergenossenschaften. Die zahlreichste Gruppe bildeten die Zünfte der Tuchmacher und der Müller. Während der ersten Jahrhunderte war die Tuchmacherei ein wichtigster Handwerkszweig, die ganze Stadtentwicklung beeinflusste. Leider, im Jahre 1815 wurde die Produktion von dem Königsreich Polen durch die Einführung der hohen Einführangabe für die Tuchwaren und wegen fehlender Unterstützung dieses Industriezweigs durch die preußischen Behörden zusammengebrochen.

Aus dem 18. Jahrhundert sind einige Gebäude erhalten geblieben, die über damalige Pracht der Stadt und Wohlstand der Bevölkerung zeugten. Das wichtigste Gebäude war jahrhundertlang das Rathaus in Rawicz, das anfangs aus Holz gebaut wurde.

St Nepomucen Skulptur am Straßenrand-Kapelle in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

In 1771 verkaufte Katarzyna Kościeżyna die Stadt an Jan Nepomucen Mycielski. Rawicz erlebte bisher eine der schwierigsten Periode in der Geschichte, die wegen der Wirtschaftskrise des Siebenjährigen Krieges und Konföderation von Bar verursachte wurde.

Im Jahre 1815 befand sich Rawicz auf dem Gebiet des damaligen Großfürstentums Großpolen, der ein Teil des preußischen Staates war. Zu jener Zeit stationierte auf dem Gebiet von Rawicz bis zu 1 000 Militärdienste. Wegen Preußen wurde Rawicz für viele Jahrzehnte wegen einer Garisonstadt bekannt, das bis heute weiter noch als überregionales Gebäude gekennzeichnet ist. Nach dem Jahre 1871, wenn unsere Stadt zum Zweiten Reich gehörte, entwickelte sich sehr dynamisch die ganze Wirtschaft. Zum Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts traten hier zahlreiche Facetten wie: Zigaretten und Tabakgeschäfte, Brauereien, Käsereien, Kohlebürstenfabriken auf.

Der I. Weltkrieg unterbrach einen dynamischen Entwicklungsprozess von Rawicz. Nach dem Ende des Weltkriegs war die Aufteilung zwischen zwei Divisionen möglich. Eine große Mehrheit von Stadteinwohnern waren die Deutschen. Sie meinten, dass Rawicz innerhalb des deutschen Staates bleiben sollte. Hingegen meinten die polnischen Staatsbürger, dass Rawicz zum Wiedergeborenen Polen angehören sollte. Im Frühherbst, im Jahre 1918 wurde ein geheimes Bürgerkomitee von einem Unabhängigkeitsaktivisten und Priester Zdzisław Zakrzewski gebildet.

In der Zwischenkriegszeit war Rawicz für Kadettenkorps und für die Militärschule bundesweit bekannt. Die im Jahre 1925 gegründete Schule war eine von drei und seit dem Jahre 1936 zwei Schulen dieser Art in Polen.

Während des II Weltkriegs wurde unsere Stadt total zerstört. Die Nazis Besetzer beseitigten wichtige Gebäude. Sie zerstörten die Zeugnisse des Polentums von Rawicz und die multikulturelle Tradition der Stadt. Zusätzlich vernichteten sie zwei Denkmäler, und zwar die Denkmäler von Tadeusz Kościuszko und Stanisław Kostka. (Beide Denkmäler waren später erneuert). Darüber hinaus wurde der größte Friedhof von Juden und die Synagoge aufgelöst. Das Gefängnis in Rawicz wurde zu einer Stelle der Massenvernichtung von Polen, die mit der Widerstandsbewegung verbunden waren.

Am 22. Januar 1945 wurde die Stadt Rawicz von der deutschen Besetzung durch die Truppen der Roten Armee befreit. Während der Zeit des Stalinismus gewann Rawicz grausame Berühmtheit. Das verursachte, dass die Stadt zum damaligen Zeitpunkt als ein Zentralgefängnis funktionierte. Das Zentralgefängnis in Rawicz wurde zu einer Hauptstelle des Einsetzens von politischen Gefangenen.

Im Jahre 1945 - Zu Beginn der Republik Polen, weil paradoxerweise so ein fremdbestimmter, durch kommunistische PPR (Polnische Arbeitspartei) regierter Staat genannt wurde, betrug die Einzahl der Stadtbewohner ca. 8 500.